Wenn man schon mal in Luckau ist, dann ist der Weg zum Spreewald nicht mehr weit. Lübbenau scheint uns der beste Einstiegsort zu sein, besonders da es dort zunächst eine ausgedehnte Schlossanlage zu bestaunen gibt...

Wir betreten die Nikolaikirche in Luckau und sind erstaunt über das Innere. Im ganzen Land Brandenburg ist sie nämlich - neben der Klosterkirche in Neuzelle - das einzige Gotteshaus mit barocker Ausstattung. 

Außerdem kann die Kirche auf eine einzigartige Sehenswürdigkeit verweisen: eine doppelte, gegenläufige Wendeltreppe, die zu den Logen der reichen Luckauer führte. Auf dieser raffinierten Anlage können zwei Menschen gleichzeitig die Treppe betreten und ebenso gleichzeitig oben ankommen, ohne sich zu sehen. Leonardo da Vinci soll sich das Prinzip ausgedacht haben. Ein Handwerksmeister aus der Lausitzer Gegend erfuhr davon und setzte alles daran, die Idee umzusetzen. Und es funktioniert. - Ob nur der Ehrgeiz des Meisters der Auslöser für die Konstruktion war oder ob Menschen beim Treppensteigen separiert werden sollten: darauf kann niemand eine Antwort geben bzw. jeder kann sich seine eigene Antwort geben.
Auf unserem Wochenendausflug in die Niederlausitz haben wir eine Besonderheit erfahren: Luckau ist eine der ganz wenigen Städte in Deutschland mit einem Stadtgraben, der die Altstadt lückenlos umschließt. Bei Sommerfesten kann man auf ihm mit Spreewaldkähnen fahren und die Stadt umrunden.

Der Stadtgraben verläuft entlang der Stadtmauer, auch sie ist in weiten Teilen noch gut erhalten. In diesem Sommerhäuschen an der Stadtmauer schlug Napoleon während der Befreiungskriege für eine Nacht sein Lager auf.
Am vergangenen Wochenende zog es uns in die Gegend südlich von Berlin. Wir fuhren in die Niederlausitz nach Luckau und in den Spreewald. Luckau war im 16. Jahrhundert einmal die Hauptstadt der Niederlausitz und ist heute noch eine Reise wert. Der kleinstädtische Marktplatz ist geprägt von barocken Häuserfassaden, dem klassizistischen Rathaus und dem Hausmannsturm. Der wurde im Mittelalter errichtet und diente als Wachtturm. 



Wir streifen weiter durch die regennassen antiken Sehenswürdigkeiten von Side. Bald schließt sich uns ein selbst ernannter Fremdenführer an und erklärt uns freundlich und geduldig die wichtigsten Details, wie z. B. die noch gut erhaltene römische Straße.
Aber bevor wir völlig durchnässt sind, laden wir unseren Begleiter in ein überdachtes Straßencafé ein. Bei Raki und frisch gepresstem Granatapfelsaft lassen wir den Türkei-Urlaub ausklingen. 
