Dienstag, 27. Oktober 2009

Das letzte Besichtigungsobjekt während der Nilkreuzfahrt ist der neue Staudamm bei Assuan. Er wurde in den Sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts unter Mithilfe verschiedener Länder errichtet. Das aufragende Denkmal symbolisiert diese internationale Zusammenarbeit.
Der Damm ist schon eine gewaltige technische Anlage, die aber dem Land nicht nur Vorteile bringt.
Von Vorteil ist selbstverständlich, dass der Fluss nun ständig den gleichen Wasserstand hat, dass es keine verheerenden Überschwemmungen mehr gibt und dass die Stromversorgung fast des gesamten Landes gesichert ist.
Aber es gibt auch Folgeerscheinungen, die sich zu Nachteilen entwickelten. Zum einen können die wertvollen Sedimente, die der Nil als natürlichen Dünger schon vom Hochland Äthiopiens mitbringt, nicht mehr auf die Felder der Bauern gelangen, weil sie sich vor dem Damm im See ablagern. Künstliche Düngung ist die Folge.
Da diese wichtigen Schwebeteilchen fehlen, wächst auch das Nildelta nicht mehr weiter ins Mittelmeer hinein. Im Gegenteil: Das Meer trägt das Delta immer mehr ab, die Ackerfläche verkleinert sich. Das sind - wie bei vielen Dingen im Leben - eben die zwei Seiten einer Medaille.



Nachdem das Wasser die Turbinen angetrieben hat, verlässt es an dieser Stelle den Damm und fließt mit stets gleichem Pegelstand bis zum Mittelmeer.

Auf der anderen Seite des Dammes beginnt der 550 km lange Nassersee.


1 Kommentar:

  1. Oh, weitere Staudämme zu bauen, ist hier in Schweden sehr umstritten. Oft wird dabei ein wunderschönes Tal überschwemmt, Leute müssen ihre Dörfer verlassen und wertvolle Natur geht verloren. Gerade vor ein paar Tagen habe ich darüber einen langen Artikel in einem Buch der Naturschutzvereinigung gelesen...

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