Freitag, 29. Oktober 2010

In der Moschee von Cordoba gibt es noch etwas völlig Absurdes, Unverzeihliches: eine hineingebaute Kathedrale. Dazu gehört folgende Geschichte: Als zu Beginn des 13. Jahrhunderts die Christen die spanische Halbinsel zurückeroberten, wollte sie an besonders prägnanten Punkten ihre Macht demonstrieren. In Cordoba war das die Moschee und man fasste den Plan, den mittleren Teil der Moschee niederzureißen, um an dieser Stelle eine Kirche zu errichten und sie mit der Moschee zu verbinden. Damit war die Mezquita entwertet.

Der Gouverneur der Stadt sträubte sich gegen den Bau der Kirche, wurde aber vom damaligen Weltherrscher Kaiser Karl V. zur Umsetzung des Vorhabens gezwungen. Karl V., in dessen Reich die Sonne nie unterging, soll später seine Entscheidung bereut haben, als er das fertige Produkt sah. "Ihr habt etwas Einmaliges zerstört, um etwas Beliebiges hineinzubauen", soll er gesagt haben.


Ansichten von der Kathedrale und ihrer Kuppel


Als wir uns dann langsam zum Ausgang bewegen, genießen wir noch einmal die Harmonie der Bögen und die unendliche Weite des Raumes.

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