Donnerstag, 24. Februar 2011


Wie wir die Tiere nennen

Wie malt man sich doch närrisch
die Welt der Tiere aus:
Man nennt den Löwen herrisch
und ängstlich eine Maus.

Die Taube nennt man friedlich,
den Esel nennt man dumm.
Man sagt, ein Lamm sei niedlich.
Man sagt, ein Fisch sei stumm.

Verspielt nennt man Delfine
und eitel Hahn und Pfau
und fleißig jede Biene
und schmutzig jede Sau.

Lasst, Leute, euch erklären:
Wer so spricht, der ist dumm.
Nicht faul sind alle Bären,
nicht alle Fische stumm.

Es beißt nicht jede Qualle.
Nicht jede Biene sticht.
Auch Tiere haben alle
ein eigenes Gesicht.

Schaut ihnen einmal friedlich
und wachen Auges zu:
Sie sind ganz unterschiedlich,
genau wie ich und du.

James Krüss

2 Kommentare:

  1. Ach, wie herrlich: Sowohl das Gedicht als auch das Foto! Wo ist dir denn dieser tolle Schnappschuss gelungen? (Kann mir nämlich nicht vorstellen, dass ihr in eine Katzenausstellung gegangen seid... ;-)

    Liebe Grüße
    Kerstin

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  2. Hallo Keri,

    es freut mich, dass dir Gedicht und Foto gefallen. Natürlich waren wir nicht in einer Katzenausstellung. Zum 10jährigen Jubiläum unseres Tierheimes machen wir als Fotoclub dort eine Ausstellung. Da haben wir zum Tag der offenen Tür im Tierheim eifrig fotografiert.

    Liebe Grüße

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