Montag, 20. Juli 2009

Am letzten Tag unseres Aufenthalts in Lalibela (Äthiopien) lädt uns die schöne Frau unseres örtlichen Reiseleiters zu einer Kaffeezeremonie in ihr Haus ein.

Äthiopien ist das Ursprungsland des Kaffees. Der Genuss der Kaffeebohnen hat viele Arten der Zubereitung durchlaufen, bis man im 13. Jahrhundert dazu überging, ein heißes Getränk aus den gerösteten Bohnen herzustellen.

In dem Lande, wo alles anfing, heißt der Kaffee heute noch Buna. Im 14. Jahrhundert gelangte er von Äthiopien in den Jemen, wo er seinen arabischen Namen Qahweh erhielt - nach der Kaffa-Region in Äthiopien, wo die ersten Pflanzen gefunden wurden. Im Jemen war der wichtigste Umschlagort die Stadt Mokka am Roten Meer, von dort wurden die Bohnen in alle Welt verschifft.

Kaffee - nach dem Essen getrunken - wird überall in Äthiopien hoch geschätzt. Man zollt ihm großen Respekt. Die traditionelle Kaffeezeremonie ist ein wichtiges Ritual innerhalb der Familie oder im Freundeskreis. Nun verfolgen wir die einzelnen Schritte der Zeremonie:

Die grünen Bohnen sind gepflückt und gewaschen. Nun werden sie unter ständigem Rühren auf dem Holzkohlenfeuer geröstet. Die Hausfrau hat den Fußboden mit Gräsern und Blumen geschmückt. Ein Gefäß mit Weihrauch steht bereit.

Nachdem wir den Duft der gerösteten Bohnen genossen haben, werden diese im Mörser zerkleinert.

Das so entstandene Kaffeepluver wird mit Gewürzen versehen, z. B. Kardamon, und in einen irdenen Topf gegeben.

Nun wird mit Wasser aufgefüllt und das Ganze - wiederum über Holzkohlenfeuer - eine ganze Weile gekocht.

Der Weihrauch wird entzündet, der fertige Kaffee in kleine Trinkschalen gegossen, nach Belieben gesüßt und an die Gäste weitergereicht. Der Kaffee ist köstlich - stark, aber nicht im geringsten bitter.

Wir danken unserer Gastgeberin sehr für diese wunderbare Erfahrung.

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