Freitag, 14. August 2009

Wir sind angekommen in Theben-West, dem Tal der Könige, der vielleicht größten Nekropole der Welt, dem Höhepunkt jeder Ägyptenreise. Es ist ein Gelände am Rande der Wüste, umgeben von steilen Felsen.

Hier wurden die Pharaonen im Zeitraum zwischen 1 500 bis 1 000 vor der Zeitrechnung in monumentalen Felsengräbern bestattet. Zirka 64 Gräber sind erschlossen, das bekannteste ist das des Tut-Ench-Amun.

In angrenzenden Tälern befinden sich u. a. die Königinnen- oder Handwerkergräber.

Die Eintrittskarten berechtigen zur Besichtigung von drei Gräbern, wobei es eine Rotation gibt, damit die Belastung für einzelne Grabstätten nicht zu groß wird.


Seit dem Terroranschlag in den 90er Jahren ist das Gelände besonders stark bewacht.

Die Gräber liegen in unterschiedlichen Tiefen, häufig geht es mehr als 30 m abwärts. Der waagerechte Stollen bis zur Grabkammer kann über 100 m lang sein.
Die meisten Gräber wurden schon lange vor der Zeitenwende geplündert, nur das Grab Tut-Ench-Amuns blieb unentdeckt, weil es sich unterhalb einer anderen Grabstätte befand.

Im Felseninnern erwarten uns Jahrtausende alte, wundervolle Kunstwerke - farbenfroh und lebendig. Man kann sich nicht sattsehen an den Bildergeschichten und Alltagsszenen.


Wir versuchen uns vorzustellen, wie damals hunderte von Handwerkern und Künstlern unter schwersten Bedingungen diese hochfeinen Bildwerke geschaffen haben: Das Felsgestein ist hart, die Luft stickig und Öllampen spenden nur spärliches Licht. Außerdem sind die Rezepturen der Farbmischungen hochkompliziert, bringen aber eine so hohe Qualität, dass ihre Intensität bis heute erhalten ist.

Die zivilen Wächter suchen immer nach Gelegenheiten, ein Trinkgeld zu erhaschen.


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